Romualdo Schiano
Barocco
Mediterraneo
29.
März - 06. Juni 2009
Die Ausstellung:
Romualdo
Schiano ist ein vielseitiger Künstler. Immer auf der Suche nach neuen
Ausdrucksformen und Stilen tritt er seit 1967 als Maler, Bildhauer,
Zeichner, Fotograf und Videokünstler hervor.
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Für die Serie „Barocco Mediterraneo“, die er eigens für seine neue
Ausstellung in der Galerie am Rhein konzipierte, wendet er sich
wieder der Malerei zu. Zu sehen sind Pigmente auf Leinwand in den
Formaten 50x70 und 16x30 in üppigen barocken Farben.
Seit Schaffensbeginn an ist Schianos Ansatz das Vorgefundene, das in
Kunst umgesetzt neue Bedeutungskontexte erschließt. Wie sein Zyklus
„Memorie opalescenti“, dessen Umgang mit Farben und Formen vom
Eindruck des Vesuv geprägt wurde, ist es auch hier die Realität
Italiens, die die Inspiration gab.
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In
den italienischen Städten treffen verschiedene Epochen – wie
Altertum, Renaissance oder auch der pompöse Barock - zusammen und
bilden so einen Teil der partiell doch eher schmuddeligen Gegenwart. Schianos Bilder aus dem Zyklus „Barocco Mediterraneo“ zitieren den
Barock durch Anleihen an Farben und Formen, und sind doch in der
stilistischen Umsetzung Teil aktueller, gegenstands-loser Kunst der
Postmoderne. Mühelos schafft er so die Brücke zwischen Vergangenheit
und Gegenwart und lässt aus der Vereinigung der verschiedenen
Epochen etwas Neues entstehen. |
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Der
barocke Stil, ursprünglich Ausdruck von Reichtum und Macht, entstand in
Italien und verbreitete sich über ganz Europa.
Somit
erscheint Schiano bei seiner dritten Ausstellung in Deutschland auch als
Kulturbotschafter der wundervollen Stadt Neapel, die in Deutschland leider
zunehmend durch Negativschlagzeilen in Erscheinung getreten ist.
Romualdo Schiano:
Romualdo
Schiano wurde in Neapel geboren, wo er seit 1967 sowohl als Bildhauer,
Maler, Zeichner, als auch Fotograf und Performancekünstler tätig ist. Sein
Kunstdiplom erhielt er 1965 an der Staatlichen Kunsthochschule Filippo
Palizzi in Neapel. Am Kunstinstitut San Leucio di Caserta lehrte
er ab 1973 das Fach bildende Kunst.
Im Jahr
1980 realisiert Romualdo Schiano die Body Art Performance “L’Arte è in saldi?”
(“Ist die Kunst im Ausverkauf?”), die Enrico Prampolini (1894-1956) gewidmet
ist. Ebenfalls Teil dieses Zyklus’ ist “Lenzuolo a Toppe” (“Bettlaken mit
Flicken”) von 1981, ein Kunstwerk, das zwar auf der Straße geboren wurde,
dann aber seinen Platz in den Galerien fand.
Von 1983
bis 1985 widmet sich der Künstler der Malerei, eine Phase, die sich mit dem
Titel “effetti rivissuti” (“wiedererlebte Effekte”) zusammenfassen lässt.
Dabei verarbeitet er auf Leinwand auch Stoffreste, Spitzen und antike
Manufakturen. Mit der Zeit treten die fragmentarischen Gegenstände zurück
und machen Platz für die Farben: So beginnt 1986 eine neue Periode, die vom
Pompeianischen Rot geprägt ist.
Ab 2000
experimentiert der Künstler mit dem künstlerischen Gebrauch des Computers.
Die Serie mit digitalen Kunstwerken stellt er unter dem Titel “reperti
industriali” (“Industrielle Befunde”) 2003 und 2004 in den Galerien “Il ramo
d’oro” und “Movimento Aperto” aus.
Von 2003
bis 2007 kombiniert er die Filmkamera mit dem Computer, 2007 war diese
Videokunst in zwei bedeutsamen Ausstellungen zu sehen: im Museum “Museo
Minimo” in Neapel und in der Galerie “Tina Modotti” in Acerra.